Neue Lernorte erkunden
Wahrnehmen, Nachdenken, Inspirieren, Kommunizieren – Das Erleben neuer Lernorte ist eine Chance für vielfältige Begegnungen mit Kultur und Menschen direkt am Ort des Geschehens! Perspektivwechsel werden möglich, was nicht zuletzt gewinnbringende Gruppenerfahrungen für Klassen bedeutet.
Die nachfolgenden Beispiele geben Impulse, die zu weiteren Projektideen anregen können. Beachten Sie bitte immer auch die Hinweise zum Datenschutz.
Beschreibung: Ein Ort wird durch Fotografien in den Blick genommen. Hierbei stehen die Wahrnehmungen der Schülerinnen und Schüler für ihre Umgebung im Zentrum. Der Fokus kann auf unterschiedlichen Kategorien liegen, z. B. offen-versteckt, bunt-eintönig, neu-verfallen etc. Im Vorfeld ist es sinnvoll, eine kurze Einführung zu Themen wie Bildgestaltung (u. a. Einstellungsgrößen, Kameraperspektive) zu geben. Die gesammelten Eindrücke werden im Klassenzimmer gezeigt und im Hinblick auf ihre Gestaltung besprochen.
Variation: Thematische Fokussierung z. B. auf Haustüren (Schreiner als Experten für Haustüren, Stadthistoriker zu Emblemen etc.); methodisch: Aufbereitung der Ergebnisse in einem eBook, einem Film, mit eigenem Sound oder im Kontext von kreativem Schreiben mit Texten zum jeweiligen Objekt passend.
Ziel: Wahrnehmung für die eigene Umgebung schärfen, kreative Annäherung an diese.
Beschreibung: Vereine in der Umgebung entwickeln eintägige Angebote für einzelne Schülerinnen und Schüler bzw. Kleingruppen. Die Interessierten können sich für ein Angebot bewerben und werden dann zugeteilt. Sie erleben direkt vor Ort ein besonderes Abenteuer, das sie über eine Foto- oder Filmdokumentation, ein Tage- oder Skizzenbuch, einen Blog für die anderen festhalten. Denkbar sind vielfältige Abenteuer: Mit Briefmarken auf Weltreise gehen, ein Tag bei der Feuerwehr, Rasen mähen und Linieren, einen Eisenbahnwagen restaurieren helfen, in den Ortsarchiven stöbern, Computerspiele kennenlernen, einmal in einer Blaskapelle spielen, die eigenen Erscheinung durch verschiedene Trachten verändern, das Bogenschießen kennenlernen, bei der Reparatur eines Autos helfen, etc.
Variation: Eine Mentorin oder ein Mentor entwickelt zusammen mit der Abenteurerin bzw. dem Abenteurer ein gemeinsames Kreativprodukt wie eine kleine Aufführung, eine Installation, eine kleine Präsentation. All das wird anlässlich des Sommerfests oder eines Berufsorientierungstags der Schulgemeinschaft vorgestellt.
Ziel: Kulturelle Vielfalt vor Ort und in der Region kennenlernen; Öffnen der Schule zur Welt der Vereine und des Ehrenamtes, was auch bei der Berufsorientierung helfen kann.
Beschreibung: Ein Ort oder bestimmte Elemente davon (z. B. Dachformen, Bodenbeläge, Möbelstücke, Pflanzen, Tiere, Farben, Gerüche, Geräusche) werden zeichnerisch durch Texte, Foto-, Film- oder Tonaufnahmen erkundet. Hierbei stehen die Wahrnehmungen der Schülerinnen und Schüler für ihre Umgebung im Mittelpunkt. Im Vorfeld ist es sinnvoll, eine kurze Einführung zu gestalterischen Verfahren zu geben (z. B. mittels Einstellungsgrößen, (Zu-)Schnitt, Verknappung, Auswahl, Bearbeitung).
Die gesammelten Aufnahmen liefern die Basis für die weitere Auseinandersetzung. In Form einer Mail, eines Posts, Memes, eines Forumbeitrages oder einer Soundinstallation schicken die Schülerinnen und Schüler ihr Ergebnis an die Lehrkraft. Die Einsendungen werden über Beamer gezeigt und in der Gruppe besprochen.
Variation:
- Die Aufnahmen können auch übertragen und in einem digitalen Dokument ggf. als Ausdrucke oder Soundcollagen zu einem großen assoziativen Bild des Ortes zusammengefügt werden. Hierbei kann z. B. Mundart eine besondere Rolle spielen.
- Die Methode kann Anlass für ein Gespräch mit externen Partnerinnen und Partnern sein: z. B. stellen eine Schreinerin/ein Schreiner, eine Historikerin/ein Historiker anhand der gesammelten Haustüren professionelle Bezüge her, eine Biologin/ein Biologe bestimmt die gefundenen Pflanzen oder Tiere.
Ziel: Wahrnehmung für ihre Umgebung schärfen und sich dieser aktiv und kreativ annähern.
Beschreibung: Die Schülerinnen und Schüler erobern am Kulturtag laut lesend die eigene Stadt. Sie tragen dabei Texte berühmter Persönlichkeiten des Ortes vor. Auch eigene, im Vorfeld des Kulturtags entstandene Texte im Rahmen einer Literaturwerkstatt oder des Unterrichts (beispielsweise bezogen auf den eigenen Ort/besondere Örtlichkeiten der eigenen Stadt/Lieblingsplätze) können dabei genutzt werden. Die musikalische Begleitung der Vorträge durch schulinterne Ensembles/Musikgruppen ist denkbar.
Variation:
- Schülerinnen und Schüler (eigene Gruppe) interviewen Passanten zu ihren Eindrücken des literarischen Ortsporträts und sammeln deren Geschichten zu diesen Orten.
- Die eigene Schule kann literarisch dargestellt werden und besondere schulische Orte „belesen“ werden.
- Chorisches Lesen oder eine Verknüpfung mit Performance kann ebenso angeregt werden.
Ziel: Recherchieren nach thematisch passenden Texten oder eigenes Erstellen von Literatur (möglicherweise Workshops zum Thema Schreiben im Vorfeld). Kompetenz des Vortragens an öffentlichen Plätzen.
Beschreibung: Schülerinnen und Schüler besuchen am Kulturtag ein Filmstudio oder eine Hochschule und lernen dort verschiedene Berufe rund um das Thema Film kennen, wie z. B. Kameramann/-frau, Regisseur/-in. Sie erhalten Einblicke in die Räumlichkeiten, in technische Ausstattungen des Studios und in Abläufe beim Dreh. In kurzen Praxisworkshops probieren sie „Film“ aus, indem sie unter Anleitung der Experten kleine filmische Aufgaben bearbeiten (z. B. Spiel mit Einstellungsgrößen, unterschiedliche Lichtquellen etc.).
Variation: Die Schülerinnen und Schüler interviewen die Filmemacher, Techniker usw. und erstellen ein kleines Berufsporträt oder einen Podcast.
Ziel: Kennenlernen wesentlicher Kriterien für das Filmen in einem professionellen Setting und unter professioneller Anleitung.